Betroffene von Adipositas haben meist eine geringere Ausdauer, leiden unter Atemnot, Schweißausbrüchen und werden schneller müde. Außerdem ist häufig die Beweglichkeit eingeschränkt und der Bewegungsapparat kann durch die stärkere Belastung in Mitleidenschaft gezogen werden, was sich z. B. durch Schmerzen oder Arthrose bemerkbar machen kann.
Von Außenstehenden häufig unterschätzt, stellt Adipositas oft eine große Belastung für die Psyche dar. Vorurteile, Abwertung, Mobbing, Diskriminierung und Ausgrenzung können für Betroffene eine große seelische Belastung darstellen. Diese Angriffe stellen chronische Stressfaktoren dar, die starke Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen haben können. Die hohe Belastung kann auch zu Depressionen und Angststörungen führen. Der psychische Stress und das daraus resultierende geringe Selbstwertgefühl gipfeln häufig in einen Teufelskreis aus Rückzug und vermehrter Nahrungsaufnahme, was wiederum zu einer Gewichtszunahme führt.
Adipositas kann zu einer Reihe von Folgeerkrankungen führen. Neben neu auftretenden Begleiterkrankungen können sich auch schon bestehende Krankheiten durch Adipositas verstärken. Wird das Gewicht reduziert, kann das Risiko für die Entstehung von Folgeerkrankungen deutlich gesenkt werden und auch bestehende Erkrankungen können häufig gebessert werden.
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine der Haupterkrankungen, die mit Adipositas in Zusammenhang steht. Der Körper kann den Blutzuckerspiegel nicht mehr senken, da das körpereigene Hormon Insulin nicht mehr auf die Zellen wirken kann. So steigt die Konzentration des Zuckers im Blut stetig an und schädigt Blutgefäße und Organe.
Auch Fettstoffwechselstörungen, sogenannte Dyslipidämie, die mit erhöhten Blutfettwerten einhergehen, können auf Adipositas zurückgehen. Eine Fettstoffwechselstörung geht außerdem häufig mit Diabetes Typ 2 einher, da der erhöhte Blutzuckerspiegel zu einer verstärkten Freisetzung von Fettsäuren führt. Es kann zu verstopften Arterien und dadurch zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kommen.
Schlafapnoe bezeichnet kurze Atemstillstände während des Schlafes, die durch eine Verengung der Atemwege entstehen. Durch diese Atemstillstände wacht der Betroffene Nachts mehrfach auf, manchmal auch nur so kurz, dass er nichts als einen unruhigen Schlaf wahrnimmt. Die Erschöpfung am Tag ist jedoch massiv und die Schlafapnoe sollte in jedem Fall behandelt werden.
Auch Sterilität, also Unfruchtbarkeit bei Frauen bzw. Zeugungsunfähigkeit bei Männern, kann eine Folge von Adipositas sein. Bei Frauen ist meist die Reifung der Eizellen und auch der Eisprung eingeschränkt, bei Männern leidet häufig die Bildung von Samenzellen.
Das Darmkrebsrisiko ist bei Adipositas ebenfalls erhöht. Dickdarmkrebs entsteht Studien zufolge bei Menschen mit Adipositas etwa doppelt so häufig wie bei Menschen mit Normalgewicht. Hier bedingen sich unterschiedliche Ursachen: Übergewicht, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel sind Faktoren, die das Darmkrebsrisiko ansteigen lassen.
Eine Fettleber entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen der Zufuhr von Kalorien und dem Kalorienverbrauch. Der Kalorienüberschuss sorgt dafür, dass vermehrt Fett in der Leber eingelagert wird. Meist verläuft diese Erkrankung symptomlos. Erst im fortschreitenden Stadium kann es zu Druckgefühlen im Oberbauch und Appetitlosigkeit kommen. Dann hat sich durch entzündliche Veränderungen in der Fettleber meist eine Steatohepatitis entwickelt. Eine Gewichtsreduktion sowie vermehrte Bewegung können in vielen Fällen helfen. In seltenen Fällen kann auch eine Lebertransplantation nötig werden. Die Deutsche Leberhilfe e. V. stellt weitere Informationen zur Fettleber zur Verfügung.
Miriam Schaum