Während des Arzt-Patientengesprächs, der Anamnese, wird der Arzt Fragen zum Lebensstil, vor allem im Hinblick auf die Bewegungs- und Essensroutine, Art und Weise der Zunahme, Gewichtsschwankungen sowie zum möglichen Auftreten von Begleiterkrankungen wie Gelenkschmerzen oder Atemnot stellen. Auch Probleme mit Übergewicht in der Familie oder die Einnahme von Medikamenten werden in der Regel besprochen.
Adipositas kann durch die Berechnung des Body-Mass-Index (BMI) auch selbst diagnostiziert werden. So können selbstständig erste Schritte zur Gewichtsreduzierung vorgenommen werden. Dennoch sollte ein Besuch beim Hausarzt erfolgen, um der Entstehung von möglichen Begleiterkrankungen vorzubeugen. Sollten bereits Folgeerkrankungen aufgetreten sein, kann der Arzt über eine mögliche Behandlung aufklären.
Die Bestimmung des Body-Mass-Index zur Diagnose von Adipositas folgt in der Regel auf das Anamnesegespräch. Dadurch kann das Ausmaß der Adipositas eingeschätzt werden. Der BMI wird berechnet, indem man das Gewicht durch die Körpergröße zum Quadrat teilt. Bei einem Ergebnis über 25 kg/m² liegt Übergewicht vor. Von Adipositas spricht man ab einem Wert größer als 30 kg/m².
Der Arzt wird außerdem auch den Schweregrad der Adipositas durch den BMI bestimmen, indem er den Wert einordnet. Zwischen 30 und 34,9 kg/m² liegt der erste Schweregrad von Adipositas vor. Ab 35 bis hin zu 39,9 kg/m² ist der zweite Schweregrad erreicht und liegt der BMI über 40 kg/m² handelt es sich um Grad 3, eine extreme Ausprägung der Adipositas, auch Adipositas permagna genannt. Je höher der BMI, desto höher ist auch das Risiko an Folgeerkrankungen zu erkranken. Der Arzt wird den Patienten daher mit steigendem BMI auch verstärkt auf Begleiterkrankungen hin untersuchen.
Bei Kindern ist der erste Ansprechpartner bei der Diagnose der Kinderarzt. Bei Bestimmung des BMI bei Kindern muss bedacht werden, dass diese sich noch im Wachstum befinden. Sowohl die Körpergröße als auch die Körperfettmasse können sich schnell ändern. Somit sind die BMI-Werte bei Kindern anders zu bewerten als bei Erwachsenen.
Im Hinblick auf die Ursache der Adipositas, aber auch um möglicherweise bereits vorliegende Begleiterkrankungen zu diagnostizieren, können weitere Untersuchungen infrage kommen. Mit einer Blutentnahme können die Blutwerte überprüft werden. Bei Betroffenen sind Cholesterin und Blutfettgehalt häufig erhöht. Mit der Blutuntersuchung kann auch abgeklärt werden, ob es sich eventuell um eine durch hormonelle Einflüsse verursachte Adipositas handelt.
Treten Symptome auf, die die Atmung betreffen, sollten diese auch im Hinblick auf andere Ursachen untersucht werden. Atemnot tritt zwar häufig aufgrund von Adipositas auf, kann aber auch durch Erkrankungen des Herzens ausgelöst werden. Um diese Möglichkeit abzuklären, werden in der Regel eine Ultraschalluntersuchung und ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt. Auch ein Ultraschall anderer Organe, z. B. von Gallenblase oder Leber kann zur Diagnose durchgeführt werden, um mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen zu diagnostizieren.
Miriam Schaum